Der Sportseeschifferschein ist ein amtlicher Befähigungsnachweis für das Führen von Segel- oder Motoryachten (je nach Bezeichnung des Scheines) in der Nordsee, Ostsee und im Mittelmeer sowie
allgemein in Küstengewässern bis zu 30 sm.
Bei privat genutzten Yachten ist er freiwillig, bei gewerblich betriebenen (Ausbildungs-)Yachten jedoch Pflicht. Er ist ferner amtlich vorgeschrieben bei Traditionsschiffen über 15 bis 25 m Länge
in der Küstenfahrt und Kleinen Küstenfahrt.
Voraussetzungen für den Erwerb
- Vollendung des 16. Lebensjahres
- Besitz des Sportbootführerscheines See
- Nachweis von 1000 sm als Wachführer oder dessen Vertreter seit Erwerb des Sbfs See (500 sm bis zur theoretischen Prüfung) oder
- 700 sm seit Erwerb des BR-Scheines
Durchführung der Prüfung
Die Theorieprüfung mit den Fächern Navigation, Schifffahrtsrecht, Wetterkunde und Seemannschaft dauert 4,5 Stunden und kann auch in Teilprüfungen innerhalb von 24 Monaten abgelegt werden.
Die Praxisprüfung (mindestens 60, höchstens 90 min) muß innerhalb von 36 Monaten nach der abgeschlossenen Theorieprüfung erfolgen.
Lehrgangsinhalte
Teil 1, Navigation
- Nautische Veröffentlichungen
- Die Kursumwandlung
- Koppelnavigation
- Terrestrische Schiffsorte
- Terrestrische Kompaßkontrolle
- Gezeitenkunde
- Gezeitenrechnung
- Hyperbelnavigation
- Global Positioning System (GPS)
- Wegpunktnavigation
- Radar
- Integrierte Navigationsanlagen
Teil 2, Schifffahrtsrecht
- Seeverkehrsrecht
- Auswertung des Radarbildes zur Kollisionsverhütung
- Verordnung über die Sicherung der Seefahrt
- Ausrüstungspflicht
- Die Verantwortung des Schiffsführers
- Seeunfalluntersuchung
- Umweltschutz
- Seenot- und Sicherheitsfunkdienst
Teil 3, Wetterkunde
- Grundlagen
- Wolken und Nebel
- Druckgebilde
- Regionale Wettererscheinungen
- Wetterregeln
- Seegang
- Seewetter-Informationen
- Verarbeitung von Seewetterberichten
- Meteorologische Geräte
Teil 4, Seemannschaft
- Das Segelfahrzeug
- Stabilität
- Sicherheitsausrüstung
- Seetüchtigkeit
- Verhalten in Notfällen
- Kollision
- Seenotfall
- “Mann über Bord !”
- Maßnahmen bei Verletzungen und Unterkühlung
- Manövrierverhalten von Seeschiffen
- Fahren in schwerem Wetter
- Ankern